Wie geht eigentlich Illustration?

Nun bin ich seit anfangs November 2020 dabei, mein erstes Bilderbuch zu illustrieren und habe dabei tolle und auch ziemlich überraschende Erfahrungen sammeln dürfen. Das Tool, dass ich verwende nennt sich «GIMP – GNU Image Manipulation Programm» und ist komplett Kostenlos. Ich benutze es seit etwas mehr als zehn Jahre. (Hier gelangt ihr zum Programm-Download oder zu einem kurzen Tutorial, indem ihr sehen könnt, wie ich eine der Szenen des Buches illustriere.)

 

Sehr überrascht hat mich, dass mir vor allem das Entwickeln der Location so gut gefällt. (Ich hätte mich eher bei den Charakter-Designern angestellt, als bei den Backgroundartists.) Das Erschaffen der Welten, in denen sich die Figuren aufhalten werden, gefällt mir extrem gut. Stellt euch vor, ihr verschwindet für ein paar Stunden in eine Welt, die ihr selbst erschafft!

 

Ist das nicht genial?!

 

Die grösste Erkenntnis kam an einem Tag, an dem ich von Morgen bis Abend durchgezogen und festgestellt habe «Wow! Schon eine halbe Seite! Nur noch 20 Seiten mehr!» Ich dachte mir, dass es einen Weg geben muss, die Sache effizienter zu gestalten.

 

Ich kann mir nicht vorstellen, dass die professionellen Illustratoren jeden einzelnen Baum, Grashalm, Stein usw. von Neuem zeichnen. Also ging es ans Recherchieren. Ich habe mir von einer Arbeitskollegin - an dieser Stelle herzlichen Dank and Andrea :) – eine Handvoll Kinderbücher ausgeliehen und selbst zwei gekauft. Eines, dessen Zeichnungsstil mir sehr gut gefällt und eines, welches in derselben Umgebung spielt, wie Ferdinand. In der Afrikanischen Steppe. Und bei letzterem viel mir auf, dass ein und derselbe Baum im 16 Mal verwendet wurde!! Die anderen Bäume waren ebenfalls Kopien von insgesamt nur 5 verschiedenen Bäumen. Schon krass!

 

Wenn ihr das nächste Mal in ein Bilderbuch reinschaut, achtet doch einmal darauf, welche Elemente zigfach kopiert wurden ;-) sorry dafür ... :-P

 

Eine total wertvolle Erkenntnis! Ich muss also nicht jedes Sujet einzeln zeichnen! Klar, beim Himmel und der Wiese war es offensichtlich. Diese können übernommen werden und je nach Tageszeit der Szene kann man die Kontraste und die Helligkeit ein wenig anpassen… aber Gleiches gilt offenbar auch für weitaus «auffälligere» und «Szenen-entscheidendere» Elemente! Copy and Paste! Ab und an nachdunkeln respektive aufhellen, spiegeln oder die Perspektive leicht verziehen et voilà! Unzählige «verschiedene» Bäume deinem Buch!

 

Ich habe mir also ein Portfolio für Dinge angelegt, die immer wieder vorkommen. So war es bei mir ein Set an Bäumen, Büschen, hohen Gräsern, Steinen und so weiter. Aber auch für die Charakteren, die wir in Filmen «Statisten» nennen, habe ich eine Sammlung angelegt. So kann ich diese in die Szenen einfügen oder weglassen wie es mir gefällt.

 

Diese Erkenntnis hat mir Unmengen an Arbeit erspart!

 

Dies ist wahrscheinlich einer der wertvollsten Tipps: Solltet Ihr auch ein Bilderbuch-Projekt starten wollen, man weiss ja nie, zu was für Hobbys Corona einen verleiten kann 😉, dann legt euch auf jeden Fall zu aller erst ein Portfolio an Hintergrund-Elementen an.

 

Sooo... Das war's erstmal wieder... 

 

Probiert es doch gleich selbst aus und lasst mich wissen, welche tolle Erfahrungen ihr mit eurem eigenen Illustrations-Projekt sammelt!

 

Das nächste Mal erfahrt ihr, welche nützlichen Tools mich bei meiner Arbeit unterstützen.

 

Bis dahin; bleibt alle schön kreativ und gesund.

 

Tschö mit "ö"

Jessica

Die Künstlerin: Jessica Hämmerli Geschenkideen (Art JHa) St. Gallen, #ichbinkunst,  GIMP Illustration Programm
Die Künstlerin: Jessica Hämmerli Geschenkideen (Art JHa) St. Gallen, #ichbinkunst,  GIMP Illustration Programm
Die Künstlerin: Jessica Hämmerli Geschenkideen (Art JHa) St. Gallen, #ichbinkunst,  GIMP Illustration Programm